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Blockausgaben zählen - auf Grund ihrer schönen Gestaltung - zu den Höhepunkten einer jeden Sammlung. Nicht ohne Grund hat deshalb einst ein renommierter Philatelist und Händler, der Konsul Hermann E. Sieger vom gleichnamigen Versandhandelshaus, Blocks als "Briefmarken im Sonntagskleid" bezeichnet Im Januar 1923 hatten Blockausgaben ihre Premiere: das Großherzogtum Luxemburg verausgabte den ersten Block weltweit. Diese Ausgabe erfolgte allerdings ohne Absicht, da man eigentlich nur die Geburt von Prinzessin Elisabeth feiern wollte. Eigentlich sollte eine ganz normale Sondermarke in Bogen zu 50 Stück erscheinen. Anstelle der bestellten 50 Druck-Klischees wurde aber versehentlich nur ein Klischee angeliefert und man entschied sich ganz spontan, "Kleinbogen" mit nur einer Marke herzustellen. So war die erste Blockausgabe der Welt geboren. Im Jahre 1925 erschien dann der zweite Block weltweit: Frankreich verausgabte einen Briefmarkenblock zur "Exposition Internationale de Timbre-Poste" in Paris. Obwohl die Nominale nur 20 Francs betrug, wurde er für 25 Francs abgegeben, da er nur zusammen mit der Eintrittskarte für die Ausstellung verkauft wurde. |
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In Deutschland war es erst einige Jahre später so weit und auch hier wurde der Block in Verbindung mit einer Eintrittskarte verkauft. Wer bei der IPOSTA, die am 12. September 1930 eröffnet wurde, den "Veranstaltungsblock" haben wollte, mußte 2,70 RM aufwenden. Die Frankatur-Nominale betrug 98 Pfennig für die vier enthaltenen Postwertzeichen; hinzu kam ein Zuschlag von 59 Pfennig, 13 Pfennig sog. "Papierzuschlag" und 1 Reichmark für die Eintrittskarte. Die ersten Blocks des Deutschen Reiches hatten als Besonderheit, daß auf dem Rand der Ausgabeanlaß genannt wurde. Beim IPOSTA-Block fiel besonders das große Wasserzeichen mit dem Titel "IPOSTA 1930" auf. Blocks erscheinen meist zu besonderen Anlässen: so wollte man bei der Veranstaltung der Ostropa 1934 und Ausgabe des Ostropa-Blocks einerseits an die Erfolge der IPOSTA von 1930 anknüpfen, andererseits aber auch auf die Bedeutung des Ostens für Deutschland aufmerksam machen. Die Olympischen Spiele waren eine willkommene Gelegenheit zur Selbstdarstellung und auch philatelistisch nutzte man das Ereignis, indem man gleich zwei Blocks verausgabte (Block 5 und Block 6). |
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Blockausgaben unter Alliierter Besatzung
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Auch nach dem Ende des Dt. Reiches wurden Blockausgaben als sog. "Lokalausgaben", aber auch von den Alliierten Besatzungsmächten verausgabt. So erschien in der Sowjetischen Zone in Thüringen der erste Block der Nachkriegszeit. Der Preis betrug zehn RM, wovon 9.50 RM als Spende für die Wohlfahrt waren. Im Jahre 1946 verausgaben Finsterwalde, Meißen, Storkow und Strausburg sowie die Länder Thüringen und Sachsen weitere Blocks. Die erste westliche Ausgaben in Blockform erschien unter dem Thema "Flüchtlings- und Alterhilfe". Auf dem Rand gabe es immer noch eine Inschrift, aber mit einem verzierten Untergrund. |
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Der erste Block der Landespostdirektion Berlin "Für die Währungsgeschädigten" erschien am 17. Dezember 1949 mit drei Briefmarken von insgesamt 60 Pfennig und einem Zuschlag von 25 Pfennig. Da von den 200.000 Blocks nicht alle verkauft werden konnten, wurden 1955 ca. 80.000 Stück amtlich vernichtet. Insgesamt wurden acht Blocks verausgabt. Als besonders schöne Ausgaben sind z. B. "50 Jahre Deutscher Rundfunk" (1973) und der Block "750 Jahre Berlin" (1987) zu nennen. |
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Die "Deutsche Demokratische Republik" verausgabte insgesamt 101 Blockausgaben. Der erste Block erschien im Jahre 1950 zur Briefmarkenausstellung DEBRIA in Leipzig mit einer relativ hohen Auflage von 750.000 Stück. Genauso wie viele Sondermarken spiegelten auch die Blockausgaben den Geist des Kommunismus wieder, wie z. B. dies die Marx-Blöcke aus 1952 oder der Engels-Block aus 1955 belegen. Besonders zu nennen sind z.B. der Block "Chemie für Frieden und Sozialismus", der 1963 erschien: er ist nicht aus Papier, sondern aus Kunststoff-Folie gefertigt. Der Block "15 Jahre DDR" aus dem Jahre 1964 fiel durch seine Abmessungen von 210 mal 285 Millimeter auf und war eigentlich für die Frankatur ungeeignet; er zählt zu den größten Blockausgaben der Welt. |
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Der erste Block der Bundesrepublik "Komponisten" erschien erst am 8. September 1959 und ist einer der schönsten Blockausgaben der Welt: als Besonderheit enthält er auf dem Rand die Notenhandschrift von Ludwig van Beethoven. Anläßlich der Olympischen Spiele 1972 in München erschien gleich mehrere Blocks, wobei besonders der Block mit dem "Olympia-Gelände" hervorzuheben ist, da er eine Novität bei der Gestaltung besaß: die vier Briefmarken waren - erstmalig - in das Gesamtbild eingebunden. Seitdem gibt es zwei Gestaltungsprinzipien bei der Ausgabe von deutschen Block: entweder weist der Blockrand eigenständige Elemente auf, wie etwa beim Block zur "IBRA 1999" oder Rand und Postwertzeichen gehen fließend ineinander über, wie man dies z. B. bei der Ausgabe "Nationalpark Hainich" aus dem Jahre 2000 sehr schön sehen kann. Egal wie Blocks gestaltet werden: sie sind und bleiben "Briefmarken im Sonntagskleid" und für jeden Sammler ein erstrebenswertes philatelistisches Sammelobjekt! |