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Einführung
... und es begab sich zu der Zeit (Anm: so fangen häufig alte Chroniken an), als die Eiszeit (das Pleistozän) vor ca. 12.000 Jahren zuende ging, daß sich am Rande des Eises in unserer Gegend die sog. "Endmoränen" (= Verwerfungen, die aus vom Eis mitgeführten Geröllmassen bestanden) ablagerten und der Schöne Niederrhein zu seinen "Bergen" kam.
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Die Entwicklung von der Urzeit bis zur Römischen Zeit
Auf dem heutigen Stadtgebiet von Kamp-Lintfort sind hier besonders der Kamper Berg mit 45 m, der Niersenberg mit 43 m, der Dachberg mit 57 m und der Eyller Berg mit 62 m zu nennen sowie in der Nachbarschaft im Norden die Bönninghardt mit der Leucht und im Süden der Rayener Berg, der Gülix Berg und der Oermter Berg.
Nach dem Abklingen der Frostperiode war die Landschaft nur karg bepflanzt und tundraähnlich. Durch die fortschreitende Erwärmung wurde das Aufkommen von Wäldern mit Eichen, Linden, Haseln und Buchen begünstigt und es lagerte sich eine Humusdecke ab, die für den Ackerbau und erste Siedlungen notwendig war. |
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1 = ältere Terrassen und höheres Gebirge, 2 = Sander, 3 = Hochwasserbett, 4 = Flußrinne, 5 = Hauptstromstrich bei Rheinhochwasser, 6 = Strömungsrichtungen bei Hochwasser, 7 = Inlandeis, 8 = Hauptstoßrichtung des Inlandeises, 9 = starke Fluterosion des Inlandeises, 10 = heutige Landschaftsformen im Bereich ehemaliger Eisbedeckung mit Höhenangabe, 11 = heutiger Rheinlauf |
So konnten die herumziehenden Jäger seßhaft werden. Die ersten Ansiedlungen im heutigen Stadtgebiet gab es schon in der jüngsten Steinzeit (ca. 3.000 bis 1.800 v. Chr.), wie Funde von Gebrauchsgegenständen und Gräber belegen, obwohl das Gebiet noch weitgehend eine Sumpflandschaft war.
Auch für den Niederrhein war diese Periode wichtig, weil es Ackerbau mit Gerste und Hafer und Emmer, sowie Viehzucht mit Rind, Schwein, Schaf und Ziege gab und gegen Ende dieser Zeit das Pferd domestiziert wurde. Steinzeitliche Geräte wurden u. a. im sog. "Heiligenbruch" zwischen Wickrath und der Gemeinde Rheurdt und westlich des Kamper Berges gefunden. Vermutlich gehörten die Menschen dieser Zeit zu den sog. "Schnurkeramikern" (aus Mitteldeutschland), die sich mit den sog. "Glockenbecherleuten" vermischten (aus Südwesteuropa).
Zu Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. wanderte das sog. Volk der "Urnenfelderleute" im Ruhr- und im Niederrheingebiet ein: es gibt im heutigen Stadtgebiet zahlreiche Funde mit vielen Grabhügeln und Urnengräbern (heute noch können Grabhügel aus der sog. Hallstattzeit um 800 v. Chr. auf dem Eyller und Kamper Berg besichtigt werden und in der Leucht gibt es ebenfalls noch viele derartige Gräber).
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